Sennhütte
   
 
 
                                                                                                

 
 
SENNHÜTTE

 

Unweit vom Stadtausgang, erreicht man nach einem kleinen Spaziergang durch die Anlagen an der Kyffhäuser-Chaussee die Abzweigung in das enge Napptal. Etwas erhöht liegt gegenüber des Judenfriedhofs das Hotel mit Waldrestaurant Sennhütte.

        

Abb. 1 und 2   Gemälde und Grafik der ehemaligen Sennhütte /1/

Der Ursprung des heutigen Komplexes war ein einfacher, einladender, flacher Bau mit Terrasse im Stil einer Berghütte, die zurecht den Namen Sennhütte durch die Betreiberin erhielt. Frau Elisabeth Eggert, geborene Göpel, lies 1931 die Sennhütte in Holzfachwerk-Bauweise in der Größe 5,8 x 3,25 mit einer Terrasse von ca. 10 errichten /2/ (Abb. 1 und 2). Am 22.06.1931 erhielt Frau Eggert die Urkunde zur Betreibung einer Sommerwirtschaft mit der Genehmigung des Verkaufs von ausschließlich alkoholfreien Getränken. Die Eröffnung erfolgte bereits am 13.06.1931.

Bereits im Sommer 1935 musste  eine Vergrößerung durch den Anbau einer Küche in Richtung Osten vorgenommen werden. In Süd-Ost-Richtung entstanden separate Abortanlagen.

Ohne wesentliche Veränderungen überlebte das Ausflugslokal die Kriegs- und Nachkriegsjahre. Gern wurde die Gaststätte nach Wanderungen von Kurgästen, Urlaubern und den Frankenhäusern selbst angenommen.

Mit der Entwicklung der Volkseigenen Betriebe in der DDR entstand auch der Bedarf an Betriebsferienheimen und Kinderferienlagern zur Betreuung der Werktätigen und deren Kinder. So übernahm in den 50iger Jahren der VEB Kaliwerk Volkerode die Sennhütte als Kinderferienlager. Die heute westlich der Sennhütte noch vorhandenen zwei Bungalows wurden 1967 unter der Regie des VEB Nortex Bleicherode errichtet.

Eine grundlegende Erweiterung und Neugestaltung der Grundstücks-Bebauung erfolgte erst später unter der Leitung des VEB Cottana Mühlhausen. Die Schaffung von Zimmern, Küche und Speisesaal waren Voraussetzung für das gut ausgestattete Kinderferienlager „Ernst Thälmann“. Im Jahre 1984 wurde noch der Windfang im Eingangsbereich angebaut.

   Abb. 3   Lageskizze der Sennhütte im Napptal

       

              1    Original-Berghütte mit Terrasse und Küche

                    vereint im Erweiterungsbau

              2    Bungalows

              3    Toiletten

              4    Gästeraum und Küche

              5    Eingang mit Windfang

              6    Biergarten          

Nach der Wende fanden sich Interessenten, die nicht nur den Gesamtkomplex kauften, sondern auch nach einigen Veränderungen denselben betrieben haben. Bis heute bewirtschaftet die Familie Illinger die Waldgaststätte Sennhütte im Napptal 2 zur Freude der Urlauber und Bewohner unserer Stadt. Für Wanderfreunde und Erholungssuchende bietet sich das Hotel als Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Wanderungen in den Kyffhäuser-Wald an. Der zum Komplex gehörige Biergarten ladet nach anstrengenden Tagesmärschen zur Erfrischung ein.

   Abb. 4   Waldgaststätte Sennhütte heute (2005)

 

Eckhard Pförtner                                                                                             April 2006

Quellennachweis

/1/   Gemälde und Grafik aus der Hand von Fritz Wallrodt, Eigentum der Familie Illinger

/2/   Thüringisches Kreisamt Sondershausen, Unterbehörde des Ministeriums des Inneren,

       unter 987 Band 1 – 48 im Thüringischen Staatsarchiv Gotha, April 2004